Zu der erweiterten Vorstandssitzung hat in diesem Jahr die Ortsgruppe Hameln eingeladen. Herr Giesecke begrüßte die Teilnehmer, berichtete von aktuellen regionalen Bauprojekten und den alltäglichen Problemen bei der Realisierung von Neubauprojekten und Sanierungen. Brandschtuz, Inklusion und Asbestsanierung sollen als wichtigste Stichpunkte an dieser Stelle ausreichen. Den einleitenden Worten folgte dann ein Fachvortrag von Herrn Wolfgang Kaiser, der über viele Jahre bei der Stadt Hameln beschäftigt war und die Leitung der Abteilung Planen und Bauen inne hatte. Obwohl nach eigener Aussage die Brückenarchitektur nicht zu seiner Hauptkompetenz gehörte, schilderte Herr Kaiser in seinem kurzweiligen Vortrag die Bedeutung der Hamelner Brücken von den Zeiten der ersten Besiedelung bis in die heutige Zeit. Neben der als Festungsanlage konzipierten Stadtanlage wurde auch auf der gegenüberliegenden Weserseite eine Bastion errichtet. Eine Anekdote besagt, daß die Bastion allerdings nie Ihre Stärke zeigen musste, da die Hamelner ihren Angreifern meist ohne Widerstand die Schlüsselgewalt übertrugen. Napoleon machte durch die Zerstörung der Festungsanlage, die in die Gräben eingebracht wurde, endgültig Schluss mit dem Schutzmantel. Dieser stellt heute allerdings durch den schlecht verdichteten Baugrund eine besondere Herausforderung bei den örtlichen Bauprojekten dar. Mit einigen Grafiken und nachbearbeiteten Fotoaufnahmen zeigte Herr Kaiser die Veränderung einer ersten massiven Brückenanlage, die mit geringen Spannweiten eine Querung der Weser ermöglichten über eine Kettenbrücke und weitere Zwischenvarianten bis hin zu den heutigen Anlagen. Die winterlichen Belastungen waren immer ein besonderes Thema und so wurden viele weitere Varianten mit Eiskeilen ausgestattet, um die Belastung auf die Brückenpfeiler umzulenken. Meist entstanden die Brücken neben dem jeweiligen Vorgängerbau und so wanderte auch die Wegachse immer mehr von der Ursprungslinie ab. Die Details können in diesem Kurzbericht nicht alle erfasst werden. Ich hoffe aber darauf, daß die Präsentation auch weiteren Interessierten zugänglich gemacht wird und vielleicht das Rahmenprogramm der erweiterten Vorstandssitzung auch zu einem festen Bestandteil des Jahresprogrammes der Ortsgruppe wird. Hameln bietet nicht nur als attraktive Einkaufsstadt mit der großzügigen Fussgängerzone eine Anlaufpunkt über die Region hinaus, sondern zeigt sich mit den vielen historischen Gebäuden und kleinen Gassen von einer architek (touristischen) tonischen Seite. Nach einem Mittagsessen in der Stammkneipe der Ortgruppe, die für gewöhnlich im „Rattenloch“ tagt, begann gegen 15:00 Uhr die erweiterte Vorstandssitzung gemäß Tagesordnung. Die Inhalte der Sitzung können dem Protokoll entnommen werden. Um 16:44 schloß Herr Zimmermann die Sitzung und nach einigen abschließenden Gesprächen endete auch dieses von der Ortsgruppe Hameln hervorragend organisierte Zusammentreffen.
